In der Küche gibt es unzählige Tipps und vermeintliche Weisheiten, die von Generation zu Generation weitergegeben werden. Doch nicht alles, was man über die richtige Lagerung von Lebensmitteln, das Kochen oder die Hygiene in der Küche hört, entspricht auch der Wahrheit. Einige Mythen sind längst überholt, andere können sogar schädlich sein. Zeit, mit den größten Küchenirrtümern aufzuräumen!
Mythos 1: Tomaten bleiben im Kühlschrank länger frisch
Das ist schlichtweg falsch! Wobei der Ausgangsgedanke im ersten Moment gar nicht mal abwegig klingt. Schließlich bleiben viele Lebensmittel länger frisch, wenn sie kühl gelagert werden. Doch für Tomaten, genauso wie für viele andere Obst- und Gemüsesorten auch, gilt das nicht! Das Herunterkühlen von Tomaten führt dazu, dass der Reifeprozess unterbrochen wird. Dadurch intensiviert sich ihr Aroma und sie können auch eine andere Farbe annehmen.
Damit sich der Geschmack jedoch nicht verändert und Tomaten so genossen werden können, wie man sie kennt, werden sie am besten an einem sonnigen Ort gelagert. Allerdings sollte die Nähe zu Äpfeln oder Bananen vermieden werden, da diese ebenfalls nachreifen und dabei Ethylen abgeben. Das Gas lässt Tomaten schneller verderben. Aus demselben Grund sollten auch Äpfel und Bananen nicht zusammen aufbewahrt werden.
Mythos 2: Hähnchenfleisch muss vor der Zubereitung gewaschen werden
Bloß nicht! Das Abwaschen von Fleisch ist in vielen Haushalten gang und gäbe, aber keinesfalls empfehlenswert! Fakt ist, dass Fleisch, egal ob Schwein, Rind oder Hühnchen, kontaminiert sein kann, wenn bspw. die Kühlkette nicht lückenlos eingehalten wurde. Sollte dies jedoch tatsächlich der Fall sein, verteilen sich Keime und Bakterien, insbesondere Salmonellen, durch das Abspülen unter fließendem Wasser in der gesamten Küche und siedeln sich auf Arbeitsflächen, Geschirr und sogar deiner Kleidung an.
Besser: Hähnchenfleisch direkt weiterverarbeiten. Durch ausreichend hohe Temperaturen beim Braten oder Kochen werden alle schädlichen Bakterien zuverlässig abgetötet. Falls du Bedenken hast, kannst du deine Hände und Arbeitsflächen nach der Verarbeitung gründlich mit heißem Wasser und Spülmittel reinigen.
Mythos 3: Sämtliche Oberflächen sollten desinfiziert werden
Küchenhygiene ist wichtig, aber das bedeutet nicht, dass jede Oberfläche täglich mit Desinfektionsmitteln behandelt werden muss. Aggressive Reinigungsmittel können zu Resistenzen führen, sodass sich erst Bakterien in Scharen tummeln. Unter Umständen können empfindliche Oberflächen sogar beschädigt werden.
In den meisten Fällen reicht heißes Wasser mit Spülmittel völlig aus, um Keime von Arbeitsflächen und Schneidebrettern zu entfernen. Besonders wichtig ist es, Küchentücher und Schwämme regelmäßig zu wechseln, da sich hier Bakterien besonders wohlfühlen. Hierzu aber mehr in einem der folgenden Mythen.
Mythos 4: Der Filter der Dunstabzugshaube sollte alle paar Monate gewechselt werden
Dieser Mythos ist tatsächlich wahr! Fett, Staub und Schmutz sammeln sich mit der Zeit im Filter der Dunstabzugshaube. Ist dieser verstopft, funktioniert die Lüftung schlechter und der Fettfilm kann sich in der ganzen Küche verteilen. Im schlimmsten Fall erhöht sich sogar das Brandrisiko.
Daher solltest du den Filter deiner Dunstabzugshaube regelmäßig reinigen oder austauschen. Wie oft, hängt von der Nutzung ab – bei häufigem Kochen ist ein Wechsel alle drei bis sechs Monate ratsam. Das passende Zubehör sowie Ersatzteile für deine Dunstabzugshaube findest du online bei Fixpart.at.
Mythos 5: Spinat darf nicht erneut aufgewärmt werden
Dieser Irrglaube hält sich besonders hartnäckig, erweist sich bei näherer Betrachtung jedoch als haltlos! Immer wieder hört man Bedenken, dass sich durch das erneute Aufwärmen giftige Stoffe freisetzen könnten. Gemeint ist damit der Nitratgehalt des Spinats, der sich in das schädliche Nitrit umwandelt. Doch solange der Spinat nach der ersten Zubereitung schnell gekühlt und nicht bei Zimmertemperatur stehen gelassen wird, kannst du ihn problemlos wieder erwärmen.
Stelle Reste vom Kochen daher umgehend in den Kühlschrank – entgegen der Empfehlung, nur vollständig abgekühlte Lebensmittel in den Kühlschrank zu stellen. Achte beim Erwärmen auf eine Mindesttemperatur von 70 Grad Celsius, dann kannst du den Spinat bedenkenlos essen.
Mythos 6: Die meisten Bakterien im Haus tummeln sich auf Schwämmen und Putzlappen
Ein weiterer Mythos, der wahr ist! Nicht das Schneidebrett oder die Toilette sind die größten Bakterienherde im Haushalt – sondern Schwämme und Putzlappen. Durch die feuchte Umgebung und Essensreste entstehen hier ideale Bedingungen für Keime.
Damit sich die Bakterien nicht unkontrolliert vermehren und beim Putzen nicht auf vermeintlich sauberes Geschirr übergehen, solltest du Putzlappen regelmäßig auskochen oder in der Waschmaschine bei mindestens 60 Grad reinigen. Schwämme kannst du für eine Minute bei 600 Watt in die Mikrowelle legen – das tötet bis zu 99 Prozent der Bakterien ab.