Wie bitte: schon wieder Gras? Wird mein Hund jetzt etwa Vegetarier? Auch wenn es seltsam erscheint: Das Grasfressen ist ein vollkommen normales Hundefutter eures Lieblings. Was genau dahinter steckt und worauf ihr beim Verzehr der grünen Gräser achten solltet. Es gibt viele Mythen zu diesem Thema. Zum Beispiel heißt es, dass Hunde Gras fressen, um ihren Magen zu reinigen. Studien haben jedoch ergeben, dass dies nicht der Fall ist. Eine andere Theorie, die sich hartnäckig hält, besagt, dass die Vierbeiner damit ihren Vitamin- und Ballaststoffmangel ausgleichen wollen. Da allerdings auch gesunde und ausgewogen ernährte Hunde Gras fressen, ist dies ebenfalls widerlegt.
Ja, und warum tun sie das dann?
Wie so oft steckt die Antwort in den Genen, oder im Instinkt: Die Angewohnheit ist ein Erbe ihrer Vorfahren, auch Wölfe fressen Gras. Vor allem Süßgräser und Quecken, die an Wegrändern und Zäunen wachsen, haben es euren Fellnasen angetan. Dabei haben sie es allerdings weniger auf die Gräser an sich, sondern auf deren Pflanzensaft abgesehen. Dieser enthält nämlich wertvolle Folsäure, die unter anderem für ihren Stoffwechsel und ihr Herz-Kreislauf-System wichtig ist. Es ist also nicht gefährlich, wenn euer Hund ab und zu Gras frisst. Auf ein paar Dinge solltet ihr trotzdem achten: Euer Hund sollte keine scharfkantigen Gräser fressen, da sie die Maulhöhle oder Speiseröhre verletzen oder Bauchschmerzen verursachen könnten.
Achtet außerdem darauf, dass er folgende Pflanzen nicht frisst
Efeu, Tomatenranken, Rhabarber, Zwiebeln, Buchsbaum, Jasmin, Glyzinie, Goldregen, Klematis, Oleander und Osterglocken. Keine Sorge, Giftiges meidet euer Hund meistens instinktiv. Weiterhin solltet ihr im Blick haben, wo euer Schatz die Gräser frisst. In der Stadt sind sie oft mit den Schadstoffen der Autos belastet und auf dem Land können Düngemittel zum Problem werden. Ideal sind naturbelassene Wiesen im Grünen. Und wie viel Gras ist normal bzw. ab wann wird es problematisch? In der Regel fressen Hunde nur gelegentlich Gras. Sollte die Menge überhandnehmen, können psychische oder physische Ursachen dahinterstecken, z.B. Stress. Euer Hund bekommt Fieber nach dem unmittelbaren Grasverzehr oder hat sogar Blut im Stuhl? Dann unbedingt sofort den Tierarzt aufsuchen!
Das solltet ihr auch tun, wenn eure Fellnase ungewöhnlich viele Gräser frisst.